Toni interviewt

Hallo, ich heiße Toni und bin vielleicht ein halbes Jahr alt, wie ein Baby, oder doch 5 Jahre alt, wie Kindergartenkinder, genauer weiß ich das leider nicht. Aber seit über 16 Jahren bin ich bei jeder Musikgarten-Stunde und jeder Gruppe bei Olga mit dabei. Warum eigentlich, Olga?

 

Olga: Damit Kinder, die zu uns mit ihren Eltern kommen, alles besser mitmachen können. Toni, du weißt doch selbst, dass sie vor allem durch Nachmachen am besten lernen. Und ihre Eltern übrigens auch!

 

Toni: Ich bin also eine ganz wichtige Person in deinem Musikgarten!?

Olga: Natürlich, Toni, keine Zweifel. Du bist zwar klein, aber Oho!

 

Toni: Olga, weißt du waaas?

Olga: Was, Toni?

 

Toni: Wir arbeiten sooo viele Jahre zusammen und ich wollte schon länger wissen, wie du überhaupt auf die Idee gekommen bist, so junge Kinder zu unterrichten. Du bist doch eigentlich Klavierlehrerin, oder?

Olga: Ja, Toni, das stimmt. Diese Idee hat sich durch einen Zufall ergeben.

 

Toni: Und noch eine dumme Frage: Sag mal ehrlich, ist das nicht etwas zu früh? Mit Kindern von 6 Monaten?! Musikunterricht? Manche finden das verrückt…

Olga: OK, Toni, das ist aber eine lange Geschichte. Hast du genug Geduld? Willst du das wirklich wissen?

 

Toni: Jaaaaaa! Ich bin so gespannt! 

Olga: Also, als ich noch Studentin der Hochschule für Musik war, bekam ich einmal von meiner Freundin ein Büchlein geschenkt. Das hieß „Nach drei schon spät“ und wurde vom Begründer der berühmten Firma „Sony“ Massaru Ibuki verfasst.

Die Hauptidee des Buches ist, dass sich Kinder unter drei Jahren viel schneller entwickeln können als im reiferen Alter. In den ersten drei Lebensjahren wird das Gehirn von 70 bis 80% gebildet. Das bedeutet, dass Kinder in dieser Zeit leichter lernen, weil sie alles wie ein Schwamm aufnehmen, und somit eine solide Grundlage für weitere Kenntnisse geschaffen wird.

 

Eine wichtige Komponente der frühen Entwicklung ist die Bildung des musikalischen Gehörs durch (insbesondere klassische) Musik, was zu besseren Ausdauer und Konzentration führt. Wenn diese Möglichkeit dem Kind gegeben wird, wird es zu einer erfolgreichen Person mit einem tiefen Geist und einem gesunden Körper heranwachsen.

 

Ich war gleich von diesen Ideen fasziniert, konnte aber das damals leider nicht realisieren, weil in Russland das Programm "Musikgarten" nicht bekannt war. Erst hier in Deutschland ging mein Traum in Erfüllung!

 

Toni: Ah, das ist aber schön, Olga! Jetzt weiß ich viel mehr über meine „Musikgarten-Mama“!